Aufräumen mit Kindern

5 Tipps für mehr Ordnung

Jede Familie ist anders. Jede Familie hat ihren eigenen Kontext, ihr eigenes System und ihre ganz eigenen Herausforderungen. Doch beinahe alle Familien scheinen eine Hürde gemeinsam zu haben: Aufräumen. Denn offensichtlich lieben Kinder es, ihre Spielzeuge überall zu verteilen und dort dann liegen zu lassen. Wahrscheinlich kennst du das aus deinem Familienalltag auch nur allzu gut. Deshalb haben wir heute 5 Tipps für dich, mit denen du mehr Ordnung durchsetzen kannst.

Aufräumen: ein Dauerbrenner in der Erziehung

Aufräumen mit Kindern, der Dauerbrenner unter den Erziehungsthemen. Von befreundeten Familien mit älteren Kindern und aus eigener Erinnerung weiß ich: Es hört nicht auf! Es wird auch nicht besser, nur anders.

 

Beim Aufräumen gibt es sehr viele verschiedenen Auffassungen. Unsere ist nach viel Lektüre so ungefähr:

  • Kinder lieben zum Spielen das Chaos
  • Ordnung ist ein berechtigtes Bedürfnis. Eines, dass Erwachsene leider häufiger haben als Kinder
  • Kooperation, auch beim Aufräumen, ist immer freiwillig. Sonst ist es keine Kooperation, sondern Zwang

Damit das Aufräumen mit Kindern trotz dieser Grundprinzipien einfacher wird, haben wir 5 Tipps für dich.

5 Tipps zum Aufräumen mit Kindern

1. Feste Plätze

Alles braucht seinen festen Platz. Sinnvoll ist es, wenn du dein Kind mitentscheiden lässt, wo was aufbewahrt wird. Die Spielsachen am besten in Boxen verstauen, die leicht erreichbar sind. Im Optimalfall ist jede Kiste bebildert und immer am gleichen Platz. Das kann zwar etwas anstrengend werden, führt langfristig aber definitiv zu mehr Ordnung. Auch deinem Kind fällt es so leichter, wieder aufzuräumen, denn es weiß, wo alles hingehört.

2. Konkrete Aufforderungen

“Könntest du bitte aufräumen” würde schon bei drei Erwachsenen mit Sicherheit zu drei verschiedenen Ergebnissen führen. Und bei Kindern, selbst Grundschulkindern, schlicht zu Überforderung. Es funktioniert besser, wenn du versuchst, ganz konkrete Aufforderungen an dein Kind zu richten. Etwa: “Könntest du bitte die Autos vom Teppich in die Autokiste legen” oder “Bitte stell diese Bücher zurück ins Regal”. Dann weiß dein Kind genau, was es tun soll. Wenn mehrere Dinge aufzuräumen sind, hilft es, wenn du sie nacheinander benennst. Das beugt Überforderung bei deinem Kind vor.

3. Vorbildfunktion

Kinder lernen mehr durchs Zusehen als durchs Zuhören. Wenn wir also entspannt und effizient aufräumen, wird sich unser Kind das abschauen. Du kannst das noch zusätzlich fördern, indem du dich zum Beispiel laut freust, nachdem du aufgeräumt hast, weil es jetzt wieder so sauber ist. Dein Kind wird die positiven Gefühle bei dir wahrnehmen und Aufräumen dadurch nicht als etwas Negatives bewerten.

4. Rituale

Rituale helfen sowohl uns Eltern, als auch den Kindern, den Alltag zu strukturieren. Deshalb haben viele Familien auch Rituale am Morgen oder vor der Schlafenszeit. Die Kinder wissen dann Bescheid, was als Nächstes kommt und können dementsprechend selbstständig handeln. Auch beim Aufräumen könne Rituale helfen, damit du nicht jedes Mal aufs Neue mit deinem Kind diskutieren muss. Stattdessen wird es das Aufräumen irgendwann als Selbstverständlichkeit auffassen. Ihr könntet zum Beispiel immer vor dem Abendessen alle Spielsachen, die vom Tag noch rumliegen, aufräumen. Starten kann man ein solches Ritual etwa mit einem Aufräumlied.

5. Gute Aufräumatmosphäre

Wenn du dein Kind jedes Mal genervt und gestresst ans Aufräumen erinnerst, wird dein Kind es als etwas Negatives wahrnehmen. Du kannst das verhindern, indem du versuchst, eine gute Stimmung beim Aufräumen zu verbreiten. Singt Aufräumlieder gemeinsam, tanzt dabei durchs Wohnzimmer oder macht Wettbewerbe daraus. Zum Beispiel, wer als erstes seinen Teil aufgeräumt hat. Durch die lockere und spaßige Atmosphäre wird dein Kind das Aufräumen nicht als nervig oder schlimm abstempeln und gerne mithelfen.

 

Vielleicht ernüchtert dich die Erkenntnis, dass du über mehrere Jahre hinweg beim Aufräumen mithelfen wirst. Zumindest, wenn du auf “wenn-dann Sätze” verzichten willst. Denk dabei daran, dass Kinder grundsätzlich immer kooperieren wollen. Sie sind nur manchmal nicht in der Lage dazu, gerade vielleicht beim Thema Aufräumen. Schließlich macht es ihnen doch so viel mehr Spaß, im Chaos zu spielen! 

Weniger Spielzeug, mehr Ordnung

Eine noch etwas radikalere Methode, mit dem Chaos umzugehen, ist die Reduktion dessen, was überhaupt aufgeräumt werden muss. Sprich: weniger Spielzeug. Nicht die Kinder haben die Mengen an Dingen, die aufgeräumt werden müssen, ins Haus gelassen, sondern wir. Also: Weniger kaufen, weniger schenken lassen oder rigoros weiter verschenken und regelmäßig mit den Kindern zusammen ausmisten und schon habt ihr weniger zum Aufräumen.

 

Wir hoffen, unsere Tipps zum Aufräumen mit Kindern  verhelfen dir zu ein klein wenig mehr Ordnung in eurem Zuhause und zu weniger Diskussionen mit deinem Kind. 

Wenn du mehr Tipps und Strategien für weniger Streit und Diskussionen im Familienalltag haben willst, schau doch mal bei unserem Audiokurs “Das glückliche Kind: Bedürfnisorientiert erziehen” vorbei.

Quellen:

Moses, M. (2021): Wie Kinder lernen Ordnung zu halten und 6 Experten-Tipps zum Aufräumen. https://www.familie.de/kleinkind/wie-kinder-lernen-ordnung-zu-halten/

Schmelz, A.: Spielend aufgeräumt: Mit diesen Tipps zum ordentlichen Kinderzimmer. https://www.elternwissen.com/erziehung-entwicklung/erziehung-tipps/art/tipp/spielend-aufgeraeumt-mit-diesen-tipps-zum-ordentlichen-kinderzimmer.html

Weichs, B. (2019): Wie lernen Kinder aufräumen? https://www.apotheken-umschau.de/familie/entwicklung/kleinkind/wie-lernen-kinder-aufraeumen-792539.html

 

 

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