
Empathie, Kooperation und Kooperation: es hängt alles zusammen
Glückliche Beziehungen sind die Basis für ein erfülltes Leben und die Fähigkeit zur Empathie ist eine Voraussetzung dafür. Unsere Kids spüren schon im Kleinkindalter: Das Leben funktioniert nicht im Alleingang, ich brauche die anderen und dazu ist es besser, mit ihnen zu kooperieren. Auch wenn das im echten Leben manchmal etwas anders aussehen mag, wenn der eine dem anderen die Playmobilfigur klaut, sich vordrängelt oder unsanft von der Rutsche schubst.🤷🏻♀️ Unsere Kitakinder verhalten sich nicht immer offensichtlich kooperativ, da ihnen eine wichtige Fähigkeit dazu noch fehlt: Empathie.
Empathie will gelernt sein
Einfühlungsvermögen und Mitgefühl zu zeigen ist ein komplexer Vorgang im Gehirn. Es bedeutet, nachzuvollziehen und nachzufühlen, was das Gegenüber denkt, fühlt oder plant, ihm Verständnis entgegenzubringen und ihn nach Möglichkeit zu unterstützen. Hier liest Du, warum diese Fähigkeit so wichtig ist und wie Du sie Deinen Kindern vermitteln kannst.
Warum ist Empathie so wichtig?
Wann entwickeln Kinder Empathie?
Wie können wir Empathie bei Kindern fördern?
- Zeige Deinen Kindern Empathie: Kinder bringen anderen dann Respekt und Empathie entgegen, wenn sie diese selbst erfahren haben. Frage die Kids “was brauchst du?” oder “wie fühlst du dich heute?” Gerade in Konfliktsituationen können wir so den Kindern zeigen, wie Mitgefühl und Einfühlungsvermögen funktioniert – auch, wenn wir selbst nicht immer perfekt darin sind: “Ich war heute furchtbar schlecht gelaunt und habe dann mit Dir geschimpft. Das hat Dich vielleicht geängstigt – was wollte ich nicht.”
- Lebe Einfühlungsvermögen und Mitgefühl vor: Unterstütze Deine Kinder, indem Du den Gefühlen anderer eine Sprache gibst. Lasse sie an Deinem Verständnis für die Gefühle der anderen teilhaben, z.B. Deinem*r Partner*in oder Oma und Opa. “Puh, Oma war echt sauer, weil wir zu spät gekommen sind. Sie wollte pünktlich mit uns essen.” Kinder sind unser Spiegel. Wir vermitteln Empathie deshalb am besten, indem wir sie vorleben 👀
- Benenne, was das eigene Verhalten bei anderen bewirkt: Instinktiv loben wir prosoziales Verhalten (teilen, helfen usw.) und tadeln unangemessenes Verhalten (vordrängeln, wegnehmen usw.). In beiden Fällen bewerten wir das Handeln unseres Kindes. Es mag zwar zielführend zu sein, positives Verhalten hervorzuheben, zu beachten ist aber, dass das Zielverhalten dadurch extrinsisch, sprich von Außen, motiviert ist. Dein Kind lernt, dass Hauen und Treten Ärger nach sich zieht, während Teilen und Kooperieren Anerkennung erntet. Es entscheidet sich dann eher aus diesem Grund für Letzteres – err, nun ja, manchmal.😜 Um Empathie zu fördern, sollten wir den Fokus unserer Kinder auf die Wirkung ihres Verhaltens lenken
Empathie können wir Kindern vorleben
- Beim Teilen: “Hast Du das Lächeln von Anna gesehen, als Du mit ihr Deine Stofftiere geteilt hast? Ihr ganzes Gesicht hat gestrahlt.”
- Beim Helfen: “Moritz schien echt dankbar, dass Du ihm geholfen hast, das Klettergerüst zu erklimmen. Er hat sich total gefreut, als ihr beide gemeinsam oben angekommen seid.”
- Beim Wehtun: “Louisa hat sich weh getan, als Du sie geschubst hast. Hast Du gesehen, dass sie sich das Bein gehalten hat?”
- Beim Ärgern: “Max war traurig, als Du ihm den Ball einfach weggenommen hast. Ihm sind richtig die Tränen gekullert.”
Empathie fördern, ohne Kinder zu konditionieren
Dein Kind hat nach solchen Äußerungen die Wahl, selbst zu entscheiden, ob es die Handlung wiederholen wird, um das schöne Gefühl des Teilens oder Helfens und des Lächelns anderer Kinder erneut zu spüren. Es wird dann weniger von Deinem Lob und Deiner Anerkennung abhängig sein und eine erste Ahnung von der Bedeutung seiner eigenen Handlungen bekommen.
Geteilte Freude ist doppelte Freude, geteiltes Leid ist halbes Leid. Dieses Gesetz arbeitet dann in seiner vollen Kraft, wenn wir in Kontakt zu den Gefühlen anderer treten. ❤️