Wenn es unseren Kindern nicht gut geht, sind wir zur Stelle. Egal, ob sie traurig sind oder ob das Knie blutet: Wir kümmern uns um sie. Unsere Kinder wissen, dass wir da sind und das stärkt sie. Aber wie sieht es bei uns aus und wie steht es um unsere mentale Gesundheit als Eltern? Kümmern wir uns auch um uns selbst?
Seit November 2019 fragen wir immer wieder Eltern, wie es ihnen geht. Und das Ergebnis ist ziemlich konstant: 75 % fanden ihren Familienalltag anstrengend. Wenn dir gerade alles leicht von der Hand geht oder du gerade eher entspannt im Familienleben unterwegs bist – hervorragend. Es aber kann sein, dass Eltern in deiner unmittelbaren Umgebung anders empfinden.
Mentale Belastung durch das Bild der “Supereltern”
Viele Eltern kämpfen mit den täglichen Belastungen des Familienalltags und fühlen sich überfordert. Doch häufig trauen sie sich nicht, offen über ihre Probleme zu sprechen und sich Hilfe zu holen.
An vielen Stellen wird ein Bild der “Supermama” suggeriert, die alles schafft: perfekt auszusehen, adrette, fröhliche und wohlerzogene Kinder zu haben. Gesundes, selbst gekochtes Essen zu servieren und gleichzeitig einen Job in einer verantwortungsvollen Position auszuüben.
Ich kenne keine Familie, in der immer alles super läuft. Nur zeigen das die wenigsten, vielleicht weil es nicht Instagram-tauglich ist und auch in den Hochglanzmagazinen Supereltern einfach besser abzubilden sind. Wir lassen uns von der Gesellschaft einreden, dass das alles ganz leicht machbar ist, die perfekte Mama oder der perfekte Papa zu sein. Auch, wenn die Realität ganz anders aussieht. Deshalb ist es uns wichtig, dir in diesem Artikel zu zeigen, du bist nicht alleine damit, wenn dich das alles manchmal überfordert. Von Zeit zu Zeit wird es uns allen mal zu viel.
Du musst nicht immer stark sein
Kinder verlangen einem enorm viel ab und das über einen ganz schön langen Zeitraum. Ein Gefühl für Rücksicht oder Mitgefühl bildet sich bei ihnen erst im Laufe des Teenageralters so richtig heraus – und manchmal auch noch später. Das bedeutet aber nicht, dass du keine Rücksicht auf dich selbst nehmen darfst.
Das Gefährliche am Bild der “Supermama” ist nämlich, dass es uns schwerer macht, über unsere Situation zu sprechen. Die Supermama würde sich nie über irgendwas beschweren. Wenn sich eine echte Mama also nicht super glücklich und energiegeladen fühlt, stimmt wohl etwas mit ihr nicht. Und über diese Gefühle sollte sie bitte keineswegs sprechen, denn das würde ja bedeuten, sie wäre keine Supermama und habe versagt. Deshalb am besten alle negativen Gefühle und Zweifel, was das Muttersein angeht, ignorieren und schön weglächeln. Diese Erwartungen setzen viele auch an sich selbst.
Aber: Niemand muss immer stark sein und keine Mama und kein Papa muss rund um die Uhr vor Freude platzen. Kinder fordern uns und zerren an unseren Nerven. Das auszusprechen bedeutet nicht, dass man sie weniger liebt oder als Eltern versagt hat. Es bedeutet einfach nur, ehrlich über seine eigenen Gefühle zu sprechen. In unserem Audiokurs zum Thema zeigen wir dir Strategien, wie du leichter mit Belastungen und Stress umgehen kannst und so aus der Mental Load-Falle rauskommst.
Hol dir die Hilfe, die du brauchst: Priorisiere deine mentale Gesundheit
Wir von FamilyPunk wollen die Belastung im Elternalltag entstigmatisieren. Wir sagen: Es ist okay, nicht okay zu sein! Es macht dich nicht zu einer schlechteren Mama oder zu einem schlechteren Papa, wenn dir Erziehung, Haushalt, Job und Partnerschaft auch mal über den Kopf steigen. Es ist okay, wenn du dich manchmal fühlst, als könntest du einfach nicht mehr. Es ist okay, wenn deine Kinder allein dich nicht glücklich machen. Und vor allem ist es okay, wenn du dir Hilfe holst.
Egal, wo du dir Hilfe holst: Wir von FamilyPunk sind da. Mit unseren Audiokursen (auch zum Thema Mental Load), mit unserem FamilyPunk-Letter, mit unserem Magazin und unseren Live-Talks in der Community. Wir sind da und wir wissen, dass nicht immer alles einfach ist. Wir helfen dir, ohne zu erwarten, dass du zur Super-Mama oder zum Super-Papa wirst. Denn auch wir sind in unserer Rolle als Eltern nicht immer okay. Und das ist normal. Es hilft, zu wissen, dass man damit nicht allein ist. Und du bist nicht allein mit deinen Zweifeln und deiner Überforderung! Auch wenn viele nicht darüber sprechen wollen, es ist die Realität des Elternseins.
Quellen:
Albert, D.: Überforderte Eltern – wenn alles zu viel ist. https://eltern-familie.de/2019/10/09/ueberforderte-eltern-wenn-alles-zu-viel-ist/.
Bigalke, K. (21018): “Das wird immer so toll dargstellt”. https://www.deutschlandfunkkultur.de/das-rollenbild-der-mutter-das-wird-immer-so-toll-dargestellt-100.html.
DAK: Wie Eltern besser mit Überforderung umgehen können. https://www.dak.de/dak/meine-familie/ueberforderung-der-eltern-2430202.html#/.