"Paarantäne" - Liebe in Zeiten von Corona

5 Tipps für eine stabile Beziehung

"Die Paarbeziehung ist die wichtigste Beziehung in der Familie"

Diesen Satz habe ich letzte Woche in einem Blogbeitrag gelesen und er hat meine Perspektive noch mal neu ausgerichtet. Er erinnert mich daran, dass wir Eltern – egal ob als Paar oder alleinerziehend – für die Stimmung in der Familie verantwortlich sind. Wenn wir miteinander glücklich sind, spüren das auch die Kinder. Ich will jetzt nicht sagen, dass dann alles rund läuft, aber es fühlt sich irgendwie leichter an. Doch wie sieht es mit der Liebe in Zeiten von Corona aus?

 

Wie kommen wir dahin, unserer Paarbeziehung wieder die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken? Dazu haben wir heute 5 (liebevolle) Tipps.

Paarantäne

Wochenlang waren wir in “Paarantäne”. Auch wenn nun die ersten Lockerungen kommen: wir verbringen immer noch sehr viel Zeit zu Hause als Familie, als Paar. So ist es nur logisch, dass wir mehr mitbekommen von unserem Partner/unserer Partnerin. Und das sind vielleicht auch Angewohnheiten, die uns richtig nerven. Die vorher zwar auch da waren, die wir aber nicht in dieser geballten Häufigkeit gesehen haben. Auf einmal wird “immer” das Licht angelassen oder “nie” der Müll rausgebracht.

 

Konflikte werden schnell immer größer. Und das Problem daran ist, dass ein Strudel kaum mehr aufzuhalten ist und Dinge passieren oder gesagt werden, die das Klima zu Hause vergiften. Damit es gar nicht so weit kommt, haben wir ein paar Tipps für dich. Doch zunächst: wer es noch nicht kennt, dem sei das Zwiegespräch ans Herz gelegt.

Unsere 5 Paar-Tipps:

1. Über Bedürfnisse reden

Oft treten wir mit Lösungen zu Problemen oder sogar Forderungen in ein Gespräch ein: “Ich möchte, dass die Kinder früher ins Bett gehen!”, statt über das Bedürfnis zu sprechen “Ich brauche abends noch etwas Zeit vor dem Schlafengehen. Das geht nicht, wenn unser Kind erst um halb zehn schlafen geht”. Statt “Ab jetzt machst du Abendessen, mir ist das zu viel.” lädt “Ich bin müde und brauche mehr Unterstützung. Vor allem am Ende des Nachmittags liegen meine Nerven blank.” zur gemeinsamen Problemlösung ein. Die Frage “Was brauchst du?” ist eine der wertvollsten Fragen in der Kommunikation, nicht nur mit den Kindern, auch mit Partner oder Partnerin. Wenn wir versuchen, unsere eigenen Bedürfnisse und Gefühle klar auszudrücken und auch die des*der jeweils anderen zu berücksichtigen, werden Gespräche weniger konfliktgeladen und lösungsorientierter.

2. Aufgabe neu verhandeln

Wenn du das Gefühl hast, dass die Alltagsaufgaben aktuell nicht fair verteilt sind zwischen euch: verhandelt in einem ruhigen Moment eine neue Balance. Es hilft, alle typischen Aufgaben, die anfallen – von A wie Abfall bis Z wie Zähneputzen – aufzuschreiben und zu schauen, wer was macht, wer auf was keine oder große Lust hat und eine neue “Normalität” zu definieren. Die muss nicht für die Ewigkeit halten, sondern erst mal für die nächsten 2–3 Wochen.

3. Freie Abende vereinbaren

Wir brauchen in einer Beziehung eine gute Balance zwischen Nähe und Freiheit oder Autonomie. Vereinbart, dass jede*r von euch einen freien Abend pro Woche hat, an dem de dich ab 18 oder 19 Uhr ausklinken darfst und dein*e Partner*in sich um das Kind kümmert. Glaub mir: Das geht. Auch wenn es momentan noch nicht so viel zu tun gibt, selbst ein Spaziergang, eine Runde Sport, ein Glas Wein mit einer Nachbarin oder einem Nachbarn trinken (soweit in das in deinem Bundesland erlaubt ist) sind Balsam für die Seele.

4. Die 5 Sprachen der Liebe entdecken

Es klingt ein wenig kitschig, aber wer das Buch von Gary Chapman nicht kennt, dem möchte ich es an Herz legen. Es geht darum, herauszufinden, wie du gegenüber deinem Partner oder deiner Partnerin deine Zuneigung so ausdrücken kannst, dass sie auch wirklich ankommt. Die fünf Arten seine Liebe auszudrücken sind dabei: Worte der Anerkennung, Geschenke und Aufmerksamkeiten, Hilfsbereitschaft und Taten, gemeinsame Zeit und körperliche Berührungen.

5. In gewaltfreie Kommunikation investieren

In Zeiten von Corona etwas schwieriger, weil es Dinge gibt, die man am besten persönlich erfährt. Ich spreche von Gewaltfreier Kommunikation für Paare, einem Game-Changer für Beziehungen. Bei der gewaltfreien Kommunikation geht es im Kern darum, seine Gefühle und Bedürfnisse offen zu kommunizieren, ohne dabei dem Gegenüber Schuldzuweisungen zu machen. Dadurch entsteht eine konstruktivere und liebevollere Gesprächsatmosphäre.

Ich habe mal gelesen, dass es ein Zeichen für eine glückliche Beziehung ist, wenn man jeden Tag dem anderen mindestens drei Dinge nicht sagt. Du weißt bestimmt, welche Art von Kommentaren ich damit meine. Kleine Veränderung, große Wirkung. Dann kann es auch mit der Liebe in Zeiten von Corona klappen.

Quellen:

Doyle, C.: Wie man sich im Streit höflich, aber bestimmt ausdrückt. https://www.geo.de/wissen/gesundheit/16296-rtkl-gewaltfreie-kommunikation-wie-man-sich-im-streit-hoeflich-aber-bestimmt

Löwen, L.-M. (2021): Die 5 Sprachen der Liebe: Mit welcher kommunizierst Du?. https://www.emotion.de/psychologie-partnerschaft/die-5-sprachen-der-liebe

 

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