Perspektivwechsel mit Kindern

5 Schritte, um dich in dein Kind hinversetzen zu können

„Stell dich nicht so an!“

Das letzte Telefonat war anstrengend oder die Kinder haben die Bude auf den Kopf gestellt. Du erzählst deinem Partner oder deiner Partnerin, wie genervt du von der ganzen Situation bist. Als Antwort kommt „Jetzt stell dich mal nicht so an, mir geht es ja auch so.“ Ooops. Wenn Ihr das kennt, ist es an der Zeit für einen Perspektivwechsel!
 Wie wir miteinander kommunizieren, hängt damit zusammen, ob wir uns mit unseren Emotionen und Bedürfnissen gesehen fühlen. Auf Verständnis reagieren wir selbst meist auch mit Verständnis, auf Unverständnis oft mit Blockade.  
 

Bedürfnisse der Kinder verstehen: Wechsel der Blickrichtung

Ganz ähnlich funktioniert es auch in der Beziehung mit unseren Kindern: Wenn wir Eltern es schaffen, uns in die Gedanken und Gefühle unseres Kindes hineinzuversetzen, verbinden wir uns mit seiner Welt, seinem Tempo, seiner Sichtweise und seinen Bedürfnissen. So können wir manchmal Situationen entschärfen, die zu explodieren drohen. Das Zauberwort ist „Empathie“. 
Eine Strategie, um sich in die kindliche Lebenswelt einzufühlen, ist der Perspektivwechsel. 

So geht der Perspektivwechsel

  1. Nimm eine beliebige Situation der letzten Tage, in der es mit deinem Kind oder deinen Kindern nicht so gut lief
  2. Erinnere dich an deine Gefühle und Handlungen. Zum Beispiel: Es ist so laut und chaotisch hier. Ich brauche frische Luft. Uns allen würde jetzt ein Spaziergang guttun. „Kinder, wir gehen jetzt eine Runde spazieren! Kommt ihr bitte!“ 10 Minuten später: Ich verstehe nicht, warum sie so trödeln müssen. Noch ist die Sonne draußen. Immer muss ich sie antreiben. Das nervt!
  3. Stell dir die gleiche Situation aus der Perspektive deines Kindes vor: Wir haben gerade so schön Kissenschlacht gemacht. Es war so lustig. Und plötzlich kommt der Papa, ist ganz grimmig und sagt, wir sollen uns ganz schnell anziehen. Ich will nicht aufhören, zu spielen. Spazieren gehen ist sooooo langweilig!
  4. Mach ein „Was-wäre-wenn“-Experiment. Was wäre, wenn du auf die kindliche Lebenswelt eingehen würdest, ohne deine Bedürfnisse komplett aus den Augen zu verlieren? Zum Beispiel: Statt zu sagen „Wir gehen jetzt!“, könntest du die letzte Runde Kissenschlacht ankündigen. Oder statt „spazieren gehen“ eine „Schatzsuche“ in Aussicht stellen. Versuche, dir vorzustellen, wie die Situation anders verlaufen könnte
  5. Wenn dir unter „Was-wäre-wenn“ nicht so viel einfällt: frage dich, wie die Erzieher*innen im Kindergarten die gleiche Situation lösen würden? Oder dein Partner/deine Partnerin? Oder die Schwiegermama.
Das Gehirn auf mehr Einfühlungsvermögen zu trainieren, braucht etwas Übung. Durch den Perspektivwechsel eröffnen sich auf einmal Handlungsspielräume, die den kleinen Alltagssituationen ihren Zauber zurückgeben.

Perspektivwechsel sind ein wichtiger Teil der bedürfnisorientierten Erziehung. Wenn du mehr über diese erfahren möchtest, dann schau dir unbedingt unseren Audiokurs „Das glückliche Kind: Bedürfnisorientiert erziehen“ an.

 

Schritt-für-Schritt-Anleitung Löse Konflikte spielerisch

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