Resilienz bei Kindern

5 Tipps, wie du sie fördern kannst

Warum Resilienz so wichtig ist

Du kennst es bestimmt: Eine große Veränderung steht an und vielleicht hast du schlaflose Nächte deswegen. Sei es ein Jobwechsel, die Einschulung deines Kindes, ein Umzug oder ein Wechsel der Bezugsperson in der Kita. Du befürchtest, dass ihr damit etwas zu kämpfen haben werdet, also eure Resilienz für die Situation nicht stark genug ist.

 

Die gute Nachricht dazu: Nicht nur wir Eltern können lernen, mit neuen, vielleicht etwas herausfordernden Situationen gut umzugehen. Wir können es auch unseren Kindern erleichtern. Wie man die Resilienz bei Kindern fördern kann, dazu haben wir heute 5 Tipps. 

Enttäuschungen im Leben

Sicher gab es schon das ein oder andere Mal unerwartete Ereignisse oder Enttäuschungen in eurem Familienleben. Wenn du dich an solche Situationen erinnerst: Wie haben sie sich ausgewirkt, wie bist du damit umgegangen? Vielleicht lief es mal besser, mal nicht ganz so leicht. Vielleicht hat sich dein Umgang damit über die Zeit verändert, vielleicht bist du an Misserfolgen oder kurzfristigen Rückschlägen auch so richtig gewachsen.

Auch unsere Kinder stehen immer wieder vor Herausforderungen – sei es,  Schaukeln zu lernen, beim Lieblingsspiel zu verlieren oder sich von den neu gewonnen Ferienfreund*innen verabschieden zu müssen. Einige Kinder brauchen dann viel Zuspruch und Zeit. Andere treten solchen Schwierigkeiten recht selbstbewusst entgegen. Oft liegt der Unterschied in der Resilienz begründet. Damit ist die Widerstandsfähigkeit gemeint, die es uns erlaubt, Widrigkeiten zu trotzen und Krisen zu bewältigen. Das Gute ist: Resilienz ist erlernbar!

5 Tipps zur Förderung der Resilienz bei Kindern

Wenn wir es schaffen, unsere Kindern widerstandsfähiger zu machen gegen die kleinen oder auch schon mal größeren Enttäuschungen im Leben, dann helfen wir ihnen dabei, mit Misserfolgen umzugehen und Konflikte besser zu meistern und zu verarbeiten. Ein positives Selbstwertgefühl, Selbstwirksamkeit und die Fähigkeit zur Selbstregulierung unterstützen die Entwicklung von Resilienz – bei uns Eltern und bei unserem Kind.

1. Stabile Bindungen eingehen

Wertschätzung, Akzeptanz und  Zuwendung durch die Eltern, Großeltern oder andere Bezugspersonen – all das führt zu einem positiven Selbstwertgefühl und einer ausgeprägteren Widerstandsfähigkeit. Und noch ein ganz simpler Trick: Der amerikanische Psychologe Nathan Caplan stellte im Rahmen seiner Forschung zu dem Thema fest, dass Vorlesen die Resilienz bei Kindern fördert, da es die emotionale Bindung zwischen Eltern und Kind stärkt. Wie du eine starke Beziehung zu deinem Kind aufbauen kannst, erfährst du in unserem Audiokurs “Das glückliche Kind: Bedürfnisorientiert erziehen”.

2. Richtig loben

Beschreibendes, nicht wertendes Loben ist ein weiterer Weg, um das Selbstwertgefühl und die Selbstwirksamkeit deines Kindes zu stärken. Du kannst zum Beispiel die Problemlösefähigkeiten deines Kindes anerkennen, indem du sagst: “Ich habe gesehen, wie Anna und du heute euren Streit beigelegt habt. Das freut dich bestimmt, dass ihr wieder Freundinnen seid. Willst du mir erzählen, wie ihr das geschafft habt?” Oder die Ausdauer loben: „Du hast dir so viel Mühe gegeben, das Bild auszumalen. Das freut mich.“

3. Gefühle akzeptieren

Jedes Kind erlebt jeden Tag eine Reihe verschiedenster Empfindungen. Eine offene Haltung gegenüber allen Emotionen und die nicht wertende Begleitung der Kids durch die Hochs und Tiefs bringen ihnen den Umgang auch mit schwierigen oder unangenehmen Gefühlen bei. Wenn wir ihnen zeigen, wie wir mit unseren Gefühlen umgehen (Erkennen – Benennen – Angemessen regulieren), dann werden sie das auch umsetzen können. Nicht sofort, aber irgendwann.

4. Fehler zulassen

Wenn du deine eigene Fehler eingestehen, darüber reden und nach Lösungsansätzen suchen kannst, lernt dein Kind: „Fehler sind nicht schlimm! Sie passieren selbst Mama und Papa. Ich bin nicht hilflos ausgeliefert, ich kann etwas unternehmen, wenn ich einen Fehler gemacht habe.“ Diese Haltung ermöglicht es, sich nach einem Missgeschick schneller wieder aufzurappeln und mit neuem Mut der Herausforderung entgegenzutreten. Ein kleines Beispiel: Der Teig für Plätzchen misslingt dir. Statt wütend zu werden und ihn in den Müll zu kippen, machst du daraus den Boden für einen Kuchen oder eine süße Quiche.

5. Autonomiespeicher füllen

Gib deinem Kind so oft es geht die Möglichkeit, viele (kleine) Entscheidungen selbst zu treffen, zum Beispiel das Outfit allein auszusuchen oder bei der Essensplanung mitzuhelfen. Das schenkt ihm Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und stärkt damit seine Selbstwirksamkeit. Erinnre dein Kind immer wieder daran, was es schon alles kann und gelernt hat. Mit den eigenen Stärken im Bewusstsein kann es auch neue, unbekannte Situationen leichter meistern. 

Resilienz führt zu emotionaler Stabilität

Wer resilient ist, ist emotional stabiler und weniger anfällig für stressbedingte Erkrankungen. Diese Fähigkeit schon im Kindesalter zu erlernen, ist wichtig, um später in der Schule, im Studium, in Beziehungen und im Beruf Probleme zu meistern und sogar daran zu wachsen. Der Geheimtipp zu Resilienz (wie zu so vielen positiven Eigenschaften, die wir gerne bei unseren Kindern sehen würden): Unsere Kinder lernen am besten durch uns als Vorbild.

Du kannst die Resilienz deines Kindes durch eine gute Beziehung zwischen dir und deinem Kind fördern. Wie du die schaffst, erfährst du in unserem Audiokurs “Kinder erziehen ohne Schimpfen und Schreien”.

Quellen:

Brooks, R. & Goldstein, S. (2015): Das Resilienz-Buch. Wie Eltern ihre Kinder fürs Leben stärken – Das Geheimnis der inneren Widerstandskraft. Klett-Cotta Verlag.

Kormann, G. (2007): Resilienz – Was Kinder stärkt und in ihrer Entwicklung unterstützt. In: Auf den Anfang kommt es an–Bildung und Erziehung im Kindergarten und im Übergang zur Grundschule. Gmünder Hochschulreihe.

Mauritz, S.: Resilienz bei Kindern. https://www.resilienz-akademie.com/resilienz-bei-kindern/.  Work & Family (2918): Resilienz bei Kindern – Mit diesen 7 Tipps Kinder stärken. https://workandfamily.de/resilienz-bei-kindern-foerdern.            

           

 

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