SELF-Care: Sport entspannt
So kannst du Sport als SELF-Care nutzen

- April 12, 2020
- Jutta Merschen
Die zweite Dimension von SELF-Care
Ich habe vor einiger Zeit davon geträumt, ins Fitnessstudio zu gehen. Irgendetwas fühlte sich allerdings so gar nicht richtig an. Zum einen wusste selbst das träumende Ich, dass das zu Corona-Zeiten nicht geht und war total verwirrt: Reality Check im Traum? Zum anderen: woher sollte ich wissen, wie ein Fitnessstudio aussieht? Ich habe seit Jahren selbst von weitem keines mehr gesehen. Heute also mehr zur zweiten Dimension von SELF-Care – Sport, oder Spocht, wie wir im Rheinland sagen.
Keine Ausrede für sportliche Pause
Die Fitnessstudios waren wie erwähnt geschlossen, der Lauftreff verboten, der Fußballplatz geschlossen. Perfekt, um sich eine sportliche Pause zu gönnen? Gerade dann lieber nicht. Mit dem Sport ist es wie mit dem Schlaf: Er senkt den Stresspegel und das konnten und können wir alle gut gebrauchen. Wenn wir körperlich aktiv sind, stehen wir uns als Eltern selbst weniger im Weg. Wir sind präsenter für die kleinen und großen Herausforderungen des Lebens mit Kindern. Unsere eigenen Bewegungsroutinen sind übrigens auch für Kinder maßgeblich: Studien haben gezeigt, dass unsere Kinder dazu tendieren, unsere sportlichen Angewohnheiten zu übernehmen.
Du warst früher aktive Besucherin eines Yoga-Studios? Bist du vielleicht regelmäßig gelaufen (was, sogar einen Marathon?!) oder hast du Fußball gespielt? Doch seitdem die Kinder da sind, gibt es weniger Stunden am Tag und das Erste, was wegfiel, war der Sport? Willkommen im Club! Kinder verändern nicht alles, aber vieles, darunter auch die Sportgewohnheiten. Das war die schlechte Nachricht.
Wohnzimmer als Fitnessstudio?
Die gute Nachricht: Du musst jetzt nicht das Wohnzimmer ins Fitnessstudio verwandeln. Im stressigen Alltag hilft es, körperliche Aktivität überall zu sehen und bewusst „anzuknipsen“. Fitness- und Gesundheitsexperten teilen sportliche Aktivität in drei grobe Kategorien ein: Stretching, Ausdauer und Krafttraining.
Klar, 30 Minuten pro Tag, 3-4x die Woche wären ideal – und vielleicht gerade utopisch.
Sport im Alltag: Wie wäre es, wenn du stattdessen immer wieder kleine Übungen in den Tag einbaust?
- Steh einfach jetzt (nee, wirklich, jetzt) kurz auf und dehne dich oder lass zumindest die Schultern kreisen
- Beim nächsten Spaziergang: zieh die Turnschuhe an und mach ein kleines Wettrennen mit deinem Kind oder macht 10 Hampelmänner im Park oder Wald
- Während die Pasta kocht: nimm dir zwei Wasserflaschen und mach 10 Bizepscurls
Jedes bisschen Bewegung tut gut. Dein Sportprogramm darf auch ein bisschen crazy sein.
Weitere Ideen für kurze sportliche Pausen
- Musik an (laut, wenn es geht) und alleine oder mit den Kindern ausgelassen tanzen
- 10 Minuten Treppen laufen. Nonstopp
- Privatfernsehen schauen und die Werbeunterbrechungen für Hampelmann, Liegestütz und Sit-ups nutzen
- Fitness beim Zähneputzen (z.B. Kniebeugen)
- Dehnen beim Anstehen beim Bäcker (einfach Augen schließen dabei, dann siehst du die neidischen Blicke der anderen nicht)
Schon kleine sportliche Pausen können einerseits aktivierend, andererseits entspannend wirken. Probier es mal aus!
SELF-Care ist wichtig, um besser mit der mentalen Belastung im Familienalltag umgehen zu können. Wenn du merkst, dass diese Belastung dir gerade zu viel wird, dann schau dir unbedingt unseren Audiokurs „Gut gegen Mental Load“ an.