SOS-Guide für Weihnachten

5 klassische Konfliktsituationen zu Weihnachten

Entspannt Weihnachten feiern in der Familie.

Lockdown 2.0 – oder sogar schon 3.0? Ich habe aufgehört, zu zählen. Ab heute sind also fast überall die Kinder wieder zu Hause. Es ist ja „nur“ für drei Tage, hört man von den Politiker*innen – zusätzlich zu den vorgezogenen Weihnachtsferien. Seufz. Wer noch schnell die letzten Dinge im Home-Office oder im Büro abbinden oder die Weihnachtsvorbereitungen in Ruhe treffen wollte: ab heute sind die Kinder dabei. Wie Weihnachten trotzdem möglichst stressfrei gelingt? Wir verraten es dir!

Die Aussicht auf erholsame Feiertage weckt daher umso größere Vorfreude – bei den Kindern und bei mir. Gleichzeitig sind Familienfeste, auch wenn sie im kleinsten Kreis stattfinden wie dieses Jahr, selten ganz stressfrei.

Die guten Nachrichten: wir haben da etwas für dich. Unseren Weihnachten 2020 Survival Guide. Damit kommst du durch die Festtage, ohne wahnsinnig zu werden. Gerne auch speichern für Ostern oder das nächste Geburtstagsfest.

 

Familienweihnachtsfest

Die Liste an möglichen Konfliktsituationen während eines emotionalen Familienfestes wie Weihnachten ist lang. Trotzdem sollen die schönen Momente der Verbundenheit und der Freude nicht untergehen. Daher lohnt es sich, sich gedanklich (und emotional) auf die Zusammenkunft der Familie vorzubereiten. Auch, wenn es sich um maximal fünf Erwachsene handelt.

Ein grundsätzliches Heilmittel gegen Stress und Konflikte ist Empathie. Wenn wir es schaffen, ein besseres Verständnis für unsere eigenen Bedürfnisse und die anderer zu gewinnen, ist das ein erster Schritt. Mit einem weichen Herzen kann es uns gelingen, mehr Nachsicht walten zu lassen und gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Heißt auch: weiches Herz uns selbst gegenüber und ganz viel Selbstfürsorge.

 

Von unseren jüngeren Kindern dürfen wir in Bezug auf Empathie nicht allzu viel erwarten, denn sie üben noch. Die Fähigkeit, die Auswirkungen ihres Handelns zu verstehen und zu antizipieren, entwickelt sich ab dem 5. Lebensjahr. Aber ganz langsam. Unsere Kinder benötigen daher auch über Weihnachten unsere Unterstützung beim Erkennen und Verbalisieren der Bedürfnisse.

 

Ein zweiter Zaubertrick für entspanntere Festtage: planen, planen und nochmals planen. Aus dem ersten Corona-Lockdown kennst du vielleicht noch die Tagespläne, die überall rumgingen. Solche Pläne können auch für Weihnachten helfen. Aufschreiben, wer wann kommt, was gemacht/gespielt/unternommen wird, wer was zu essen bringt oder was noch vorbereitet wird – und wer wann wieder geht.

 

5 klassische Konfliktsituationen zu Weihnachten

So weit, so gut, magst du denken. Was aber, wenn die Luft auf einmal zum Schneiden ist. Für 5 klassische Konfliktsituationen zu Weihnachten haben wir hier erprobte SOS-Strategien für dich:

 

Weihnachtsnotfall 1 – Streitende Kinder: 

Egal, ob es Streit zwischen deinen Kindern gibt oder mit Cousins und Cousinen, mit denen ihr vielleicht dieses Jahr feiert. Kinder brauchen unsere Unterstützung bei der Lösung von Konflikten, die über das Zanken hinausgehen. Wenn der eine die andere haut, weil sie seine neue Carrera-Bahn in Beschlag nimmt, greife ein. Setze dich zwischen die beiden, um körperliche Angriffe zu unterbinden. Erklär ihnen, was du beobachtest. Höre beiden Seiten aufmerksam zu und verbalisiere die Gefühle und Bedürfnisse der Kinder. Sie dir dazu den folgenden Artikel von uns an.


Weihnachtsnotfall 2 – Wertende Kommentare aus der Familie: 

Vielleicht zählst du auch zu den Glücklichen, die einen Erziehungsratgeber in der Familie haben, der manchmal auch ungebeten aktiv wird. Wenn dich beispielsweise deine Mutter oder der Schwiegerpapa darauf hinweist, dass dein Kind jetzt wirklich mal in seine Grenzen gewiesen werden müsste, dann versuche ruhig zu bleiben. Atme tief durch, bevor du antwortest: „Ich mach das schon. Lass mich mit ihm sprechen.“ Damit kommunizierst du, dass du dich um vielleicht unangemessenes Verhalten kümmerst, aber gleichzeitig zu deinem Kind stehst.

 

Weihnachtsnotfall 3 – Langeweile bei den Kindern: 
Wenn dein Kind keinen gleichaltrigen Spielpartner in der Familie hat (und die Großen vor dem Bildschirm sitzen), kommt schnell Langeweile auf. Und auch, wenn man diese in normalen Situationen auch mal aussitzen sollte, hilft für ein stressfreies Weihnachten ein wenig Anschubhilfe. Widme dich also für eine kurze Zeit intensiv deinem Kind, um es in eine Aktivität zu begleiten. Vertraue dann auf seine Fähigkeit zur Selbstbeschäftigung. Ideen zum Anschub: Dein Kind kann einem jüngeren Kind ein Spielzeug näherbringen. Oder trage dem Nesthäkchen spannende Aufgaben auf: „Finde heraus, wer im selben Monat Geburtstag hat wie du.“
 
Weihnachtsnotfall 4 – dein Kind will nicht essen: 

Im Gegensatz zu deinem Kind hast du beim Essen zwei Vorteile: Du weißt oder kannst herausfinden, was es an Weihnachten zu essen gibt. Und du weißt (ungefähr), was dein Kind gerne mag. Um unangenehme Situationen zu vermeiden, bei denen dein Kind bei Oma und Opa nichts essen will und lauthals nach Pommes ruft, kannst du vorher handeln. Biete an, etwas Kindgerechtes mitzubringen, wenn ihr eingeladen seid. Plane in dein Festtagsmenü etwas ein, was dein Kind garantiert isst. Und wenn alles nichts hilft, nimm den Druck raus. Dein Kind wird nach Weihnachten auch wieder etwas anderes als Brot essen. Versprochen.

 

Weihnachtsnotfall 5 – dein Kind muss ins Bett: 

Die Schlafenszeiten der Kinder wollen geplant werden – gerade wenn sie mitten ins Weihnachtsessen fallen. Übermüdete Kinder haben Explosionspotenzial. Besprich im Vorfeld mit deinem*r Partner*in, wie ihr mit der Situation umgehen möchtet. Wägt ab, ob der Mittagsschlaf mal ausfallen oder die Schlafenszeit verschoben werden kann. Wenn die gewohnte Schlafenszeit für das Wohlergehen aller unverzichtbar sind, dann ist das so. Am besten erwähnst du den Plan auch gegenüber deinen Gästen oder Gastgebern. Das beugt Unverständnis vor, wenn du ausgerechnet den Weihnachtskaffee verpasst.

 

 

Der Countdown für Weihnachten läuft, während jetzt Kindergarten und Schule zu Hause laufen. Vielleicht der wichtigste Tipp: behalte dich und deine*n Partner*in im Auge. Für die Stimmung in der Familie sind die Eltern zuständig. Wenn ihr gut gelaunt seid, weil ihr euch gut um einander kümmert, seid ihr perfekt auf alle kleinen und großen Wirbelstürme vorbereitet.

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie man Konfliktsituationen vorbeugen kann, dann schau dir unbedingt unseren Audiokurs Konflikte mit Kindern verstehen und lösen an.

 

Schritt-für-Schritt-Anleitung Löse Konflikte spielerisch

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