Vorsorge ist die beste Medizin

Wie du Konflikte vorbeugen kannst

Wir Eltern kennen sie alle: Situationen, in denen wir mit unseren Kindern nicht einer Meinung sind. Egal, ob es sich ums Aufräumen, das Mittagessen oder Schlafenszeiten handelt. Die Stimmung kocht hoch, wir und unser Kind versteifen uns auf unsere Ansicht und wir geraten wieder einmal ins Streiten. Obwohl es vielleicht im Nachhinein betrachtet total unnötig und noch dazu vermeidbar gewesen wäre. 

 

Solche Konflikte gibt es in jeder Familie, sie sind also ziemlich normal. Nicht immer sind sie dabei unbedingt als schlecht zu bewerten, denn sie stellen auch eine Chance zur Entwicklung für Kinder dar. Denn sie müssen für sich selbst und ihre Meinung einstehen und auch in der Lage sein, die Perspektive des Gegenübers zu übernehmen. Trotzdem würden wir Eltern gerne so manche Streitigkeit im Familienalltag vermeiden. Wie das funktionieren kann, erfährst du in diesem Artikel.

Was führt zu Konflikten?

Manchmal entstehen Konflikte einfach so, aus dem Geschehen. Meist, wenn wir oder unser Kind genervt oder gestresst sind. Dann kommt noch irgendetwas dazu. Zum Beispiel, dass irgendetwas nicht so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, ein ungelegener Termin oder einfach nur ein blödes Missgeschick. In solchen Situationen können wir durch den Stress nicht auf unsere Ressourcen zugreifen, um die Lage zu beruhigen oder zu lösen. Es kommt schneller zum Streit. Tipps und Strategien, wie du diese lösen kannst, erhältst du in unserem Audiokurs

 

Manchmal aber gibt es auch Situationen, in denen Konflikte wie vorprogrammiert sind. Situationen, in denen sich Muster erkennen lassen, wann es zum Streit kommt. Um diese Muster zu erkennen, kann zum Beispiel eine Schimpfliste helfen. Wenn wir es schaffen, zu identifizieren, wann es zum Streit zwischen uns und unseren Kindern kommt, können wir vorbeugend etwas dagegen unternehmen. Dafür haben wir einige Tipps für dich.

5 Tipps, wie du Konflikte vorbeugen kannst

1. Aus den Augen, aus dem Sinn

Kinder haben ein super Gedächtnis, aber sie leben mehr als wir im Hier und Jetzt. Unser Handy, die Kekse, Mamas Handtasche wecken ihre Neugier – und der Konflikt ist oft vorprogrammiert. Unser Tipp: wegräumen. In den Schrank, in den Keller, aufs Regal. Was verräumt ist, liefert meist auch keinen Stein zum Anstoßen mehr. So simpel sich dieser Trick auch anhört, so wirkungsvoll ist er.

2. Routinen reduzieren den Mental Load

Wissenschaftler*innen schätzen, dass wir am Tag ca. 35.000 Entscheidungen treffen, die meisten davon unbewusst. Auch im Umgang mit unseren Kindern müssen wir uns permanent entscheiden und da hilft es, wenn wir uns Routinen zurechtlegen, die unser Gehirn entlasten. Wie laufen die ersten 1-2 Stunden am Morgen ab? Wie kommen wir vom Mittagessen in die erste Aktivität am Nachmittag? Aufschreiben, einführen, ausprobieren, innehalten, anpassen und neu experimentieren ist unser Zauberweg. Dein Kind weiß dann, was als Nächstes kommt und kann selbstständig handeln. Das fördert die Autonomie deines Kindes und reduziert das Konfliktpotenzial.

3. Wartezeiten vermeiden

Für die meisten kleinen Kinder sind Wartezeiten ziemlich blöd. Ihnen wird langweilig, es kommt zu Nörgeleien oder sie denken sich irgendeinen Unsinn aus. Dadurch sind wir doppelt genervt, von der Situation und von dem Verhalten unserer Kinder. Versuche, Wartezeiten zu reduzieren, wenn du das verhindern willst. Zum Beispiel, indem du die Malsachen fürs Bastelprojekt, die Zutaten für den Kuchen oder den Rucksack für den Spaziergang vorbereitest, während dein Kind etwas anderes macht.

4. Lösungen verankern

Konflikte mit den Kindern können wir oft schon erahnen. Sätze wie “Nach 30 Minuten Fernsehen ist Schluss” oder “Du bist leider erst morgen an der Reihe” laden quasi schon dazu ein, zu protestieren. Es hilft, wenn wir Lösungssätze schon parat haben, zum Beispiel: “Ich verstehe, dass du sauer bist”. “Stopp, nicht werfen. Wir hatten vereinbart, dass …”. Auch wenn es sich komisch anfühlt: sag die Sätze vor dich hin, wenn du alleine bist. Dein Gehirn kann das Eingeübte dann besser abrufen, wenn es darauf ankommt.

5. Entscheidung hinauszögern

Abendessen kochen, parallel mit einem Kind verhandeln, ob heute Abend noch ein Film geguckt werden darf und das andere Kind braucht jetzt etwas zu trinken. Stress lass nach! Probiere, eine Entscheidung aufzuschieben, zum Beispiel die Frage nach dem Film: “Lass mich kurz darüber nachdenken, ich gebe dir gleich Bescheid”. Wichtig ist nur, dass du die Rückmeldung nicht vergisst.

 

Vielleicht können dir diese Tricks helfen, den ein oder anderen Konflikt zu vermeiden. Und wie sagte Erich Kästner: “An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.” 

In unserem Audiokurs “Konflikte mit Kindern lösen” erfährst du, wie du damit umgehen kannst, wenn es doch einmal zum Streit zwischen dir und deinem Kind kommt.

Quellen:

Gartner, V. (2019): 35.000 Entscheidungen pro Tag. https://grazer.at/de/klvpWLZ8/35-000-entscheidungen-pro-tag-tipps-um-diese-zu/.

Kügerl, C.: Eltern-Kind-Konflikte. https://www.eltern-bildung.at/expert-inn-enstimmen/eltern-kind-konflikte/

Rosenauer, V. (2019): 3 Gründe, warum es in deiner Familie nervenzermürbende Konflikte gibt. https://www.abenteuer-erziehung.at/news/177-3-gruende-warum-es-in-deiner-familie-zu-nervenaufreibenden-konflikten-kommt.                            

Taubner, S. (2020): Spannungen und Konflikte mit Kindern im Familienalltag. https://www.forum-p.it/de/konflikte-kinder-jugendliche–1-2955.html

 

 

Schritt-für-Schritt-Anleitung Löse Konflikte spielerisch

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