Haushalt mit Kindern

So können Kinder im Haushalt unterstützen

Kinder im Haushalt

Zurück zur Kinderarbeit?

Im Buch „Faule Eltern“ von Tom Hodgkinson, das ich gerade lese, lautet die Überschrift des ersten Kapitels ironisch „Zurück zur Kinderarbeit“. Tatsächlich riefen das die Nachbarn amüsiert, als meine drei Jungs letzte Woche unsere Mülltonnen stolz wie Bolle an die Straße bugsierten. Doch wir möchten nicht, dass die Kinder im Haushalt arbeiten müssen, sondern mit Spiel und Spaß mitmachen. Da kommt die Frage auf, wie können Kinder im Haushalt helfen?

 

Was ist sinnvoll, wenn Kinder im Haushalt helfen sollen?

Wäre es nicht entzückend, wenn die Kinder immer so freiwillig im Haushalt helfen würden? Vor allem jetzt, wenn wir eh schon alle zu Hause sind. Doch ist das sinnvoll, was kann ich erwarten, wo überfordere ich sie und produziere letztlich mehr Frust als Lust?

Langzeitstudien aus den USA zeigen, dass die Übernahme kleinerer Aufgaben im Haushalt ab einem Alter von 3-4 Jahren mit dem Erfolg im jungen Erwachsenenalter in Bezug auf Bildungsabschluss, berufliche Entwicklung und persönliche Beziehungen zusammenhängt. Die altersgerechte Einbeziehung in familiäre Aufgaben stärkt Kinder in vielen Bereichen (Verantwortungsbewusstsein, Selbstvertrauen, Motorik). Also, sofort loslegen und einführen? Oder: Du machst es schon, aber es will nicht klappen?

 

Ein kurzer Blick auf die mögliche Bedürfnislage der Eltern und der Kinder zu diesem Thema:

Add a subheading (1)

Bedürfnisse an die Familie anpassen

Die Bedürfnisse passen zwar teilweise zusammen, manchmal prallen sie aber auch aufeinander, vor allem zeitlich. Du: möglichst schnell Ordnung im Kinderzimmer schaffen. Deine Kinder: Entspannung beim Lesen der Bücher, statt sie aufzuräumen. Wie stellt man es also an, dass Kinder ihre Aufgaben übernehmen?

Es wird dich wahrscheinlich nicht überraschen, dass unsere Tipps ohne Zwang und Belohnungssysteme auskommen. Vor allem letzteres birgt die Gefahr, die natürliche Kooperationsbereitschaft in einen Tauschhandel zu verwandeln à la „5 Minuten TV-Zeit für 15 Minuten Staubsaugen“.

 

Hier unsere 5 Tipps, wie dein Kind im Haushalt mithelfen kann

  1. Überleg dir, wie du dazu stehst: Wie wichtig ist es dir, dass dein Kind zum jetzigen Zeitpunkt im Haushalt helfen und warum? Gut ist es, sich im Vorfeld im Klaren darüber zu sein, dass es nicht immer und sofort funktionieren wird und dass das Ergebnis anders sein wird, als wenn du es machst. Ganz so wie bei erwachsenen Helfern auch.
  2. Mach dir einen Plan: Schreibe eine Liste, welche Aufgaben deine Kinder übernehmen könnten. Anregungen, was altersadäquat ist, findest du hier. Vielleicht hilft ein Wochen- oder Tagesplan: Aufgaben können auf Post-its, Wäscheklammern oder Eisstiele geschrieben werden. Auch wenn du eher der Freestyle-Typ bist: Deine Klarheit hat einen Einfluss darauf, ob es klappt.
  3. Sprich mit deinem Kind: Setzt euch zusammen und geht den Plan zusammen durch. Erklär deine Bedürfnisse („Ich wünsche mir etwas mehr Unterstützung im Haushalt und habe folgende Ideen“) und die Regeln im Detail („Vorschlag: Wir machen jetzt auch Tischdienst wie im Kindergarten. Einer ist fürs Decken, einer fürs Abräumen zuständig“). Gib allen Zeit zum Eingewöhnen – kein System wird von einem auf den anderen Tag funktionieren.
  4. Zeige Anerkennung: Beschreibendes Lob hilft am besten, um dein Kind nicht von deiner Anerkennung „abhängig“ zu machen („Ich habe gesehen, dass du den Tisch gedeckt hast. Freut mich, dann können wir jetzt essen“).
  5. Sieh es als Experiment: Du fühlst dich wie eine Schallplatte mit Sprung, weil du permanent erinnern musst? Oder alles dauert auf einmal dreimal so lange? Sprecht in Ruhe darüber. Sei offen für Vorschläge deines Kindes. Vielleicht braucht es mehr Freiheit, wann die Aufgabe erledigt werden soll, mehr Anleitung oder will eine andere Aufgabe machen? Es geht darum, gemeinsam Lösungen zu finden, die Verbindung zu stärken UND den Haushalt zu schmeißen. Zu vermitteln, dass Hausarbeit Teamarbeit ist, ist eine Investition in die Zukunft. Die Früchte ernten wahrscheinlich eher die WG-Mitbewohner. Aber wir ziehen ja keine Kinder groß, sondern Erwachsene.

Manchmal ist es schwer, die Bedürfnisse aller Familienmitglieder unter einen Hut zu bekommen. Aber es zu versuchen, lohnt sich! Mehr Tipps und Tricks zum Thema findest du ihn unserem Audiokurs „Das glückliche Kind: Bedürfnisorientiert erziehen“.

 

Schritt-für-Schritt-Anleitung Löse Konflikte spielerisch

Hol sie dir jetzt direkt in deine Inbox.💌

Zusätzlich erhältst du von uns ca. 1-2 Mal pro Woche eine E-Mail mit Tipps zum Thema Kindererziehung. Du kannst dich jederzeit mit nur einem Klick oder per E-Mail an support@familypunk.com wieder abmelden. Unsere Datenschutzerklärung findest du hier.