Endlich wieder Playdates!
7 Tipps für die Gestaltung eines entspannten Playdates

- August 27, 2020
- Jutta Merschen
„Mama, darf ich Mia einladen? Bitte…“. Lange haben wir diese Sätze nicht mehr gehört, doch mittlerweile ist es wieder Teil der kindlichen Normalität, andere Kinder auch außerhalb von Kita und Schule zum Spielen zu treffen. Und auch wenn natürlich jede Familie für sich entscheiden muss, ob das coronatechnisch in Ordnung ist: die aktuellen Kontaktbeschränkungen erlauben es zumindest.
Ich war früher ein wenig skeptisch, ob ein weiteres Kind zu Hause das Konfliktpotenzial nicht eher erhöhen würde. Doch zu meinem Erstaunen musste ich feststellen: ein*e zusätzliche*r Spielkamerad*in wirkt sich eher positiv auf den Geschwisterfrieden aus! Wie Playdates gelingen können, dazu haben wir heute 7 Tipps.
Spielkameraden sind wichtig
7 Tipps für die Gestaltung eines entspannten Playdates
1. Ort des Treffens strategisch auswählen: Dein Kind ist eingeladen und alt genug, dass du es nicht mehr begleiten musst? Jackpot! Falls dein Kind Besuch bekommt oder begleitet werden muss, bietet es sich an, draußen zu spielen. Das hat gleich mehrere Vorteile: Frische Luft (Corona lässt grüßen) und du musst weder vorher noch nachher aufräumen. Perfekt für trockene Tage, an denen man schon genug um die Ohren hat.
2. Lieber kürzer statt länger: Für Klein- und Vorschulkinder sind Spielverabredungen mit einer Dauer von 1-2 Stunden ideal. Je älter dein Kind wird, desto mehr Kapazität hat es für längere Verabredungen, aber auch dann ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem die Kapazität zu Kollaboration erschöpft ist. Tastet euch lieber langsam an längere Verabredungen heran.
3. Ein bisschen Vorbereitung hilft: Überleg dir am besten schon vorher: Ist die Spielumgebung kindersicher? Ist mein Kind satt und ausgeschlafen? Welche Snacks gibt es und wo werden sie gegessen? Was muss ich mitgeben (Wechselwäsche, Wasserflasche), wenn mein Kind eingeladen ist? Definiere am besten auch schon den Zeitpunkt, wann die Spielzeit vorbei ist bzw. wann du dein Kind wieder abholst. Das gibt dem Treffen einen Rahmen und ein kleines bisschen Struktur. Für das Chaos sorgen die Kinder schon von alleine.
4. Einfache Regeln aufstellen: Um zu vermeiden, dass du allzu oft eingreifen musst, stelle einfache Regeln für das Spielen bei euch auf. Du kannst zum Beispiel von vornherein kommunizieren, dass Essen am Tisch gegessen wird oder dass nur im Kinderzimmer oder im Garten gespielt wird (z.B. weil der größere Bruder am Küchentisch Hausaufgaben macht).
5. An Regeln erinnern, nicht erziehen: Vor anderen Kindern sind „erzieherische Maßnahmen“ wie Zurechtweisungen umso schwerer zu ertragen und noch wirkungsloser als sonst eh schon. Das gilt sowohl für dein Kind, als auch für das Besuchskind. Falls es doch einmal zu wild wird oder der Kuchen trotz vorheriger Klarstellung durch die gesamte Wohnung getragen wird: am besten spielerisch eingreifen. „Ja, was ist denn hier los, ist der Wanderzirkus angekommen? Aber hört mal, ich bin viiiel zu schwach, um den Esstisch mit wandern zu lassen. Könntet ihr mir bitte mal helfen?“ In den meisten Fällen gelingt dir so oder ähnlich die Zusammenführung von Kuchen und Esstisch wieder.
6. Freies Spiel fördern: Freies Spiel wirkt sich positiv auf Kreativität und Resilienz aus. Außerdem erspart es dir Zeit und Mühe, viele Aktivitäten bereithalten zu müssen. Plan also nicht zu viele Spiele ein. Idealerweise machst du zu Beginn des Playdates ein Angebot, zum Beispiel ein Puzzle oder ein Ballspiel draußen. Zusätzlich kannst du noch ein oder zwei Aktivitäten im Ärmel haben, wenn den Kindern die Ideen ausgehen. In den meisten Fällen ist Langeweile aber nicht das Problem.
7. Nur Eingreifen, wenn es absolut nötig ist: Kinder lernen sehr gut mit- und voneinander: Konflikte navigieren, Kompromisse eingehen, Frustration aushalten. Kleinere Streitigkeiten können Kinder oft unter sich ausmachen. Wenn sich die Kinder jedoch sehr heftig streiten, solltest du eingreifen, um den Streit zu verlangsamen und nach Lösungen zu suchen. Wie das geht, erfährst du hier.
EMPFEHLUNG ZUM VERNETZEN
Du hast Lust, dich mit anderen Eltern zu vernetzen, auszutauschen und gemeinsame Spaziergänge oder Spielplatzbesuche zu unternehmen? Die App Mello (ehemals siteinander) wurde komplett überarbeitet. Nun bietet sie Eltern im schicken neuen Design die Möglichkeit, gemeinsame Playdates zu planen und sich bei der Kinderbetreuung zu unterstützen. Ideal, um neue Kontakte zu Familien in der Umgebung zu knüpfen.
Wenn du nicht nur Playdates, sondern auch das Familienleben mit deinem Kind verbessern willst, dann schau doch mal bei unseren Audiokursen rund um die Themen Kindererziehung und Elternschaft vorbei.